Wir und auch viele andere tun es bereits: Wir gendern. Ein kleines Sternchen, manchmal auch ein Unterstrich oder andere Zeichen mit großer Wirkung.
2020 war das Gendersternchen auf Platz neun der Wörter des Jahres, dessen Kumpanen vom Gender-Doppelpunkt bis zum Binnen-I sind stets in aller Munde.
Das Thema Gendern wird immer präsenter. Neben geschriebenen Texten und der Alltagssprache sollte das Thema auch in Sachen Sound und Voice Branding Beachtung finden. Wir bei comevis wissen das schon lange und arbeiten damit. Doch warum ist Gendern auch auf unserem Gebiet so wichtig und worauf ist beim gendergerechten Voice Branding zu achten?
Was steckt hinter dem Begriff Gendern?
Der Begriff “Gendern” kommt aus dem Englischen. Schlicht übersetzt heißt “Gender” auf Deutsch “Geschlecht”. Beim Gendern wird zwischen dem stereotypischen, angeborenen Geschlecht (weiblich und männlich) und der Gender-Identität unterschieden, sprich: Wie identifiziert sich ein Mensch?
Zudem soll das Gendern dazu beitragen, dass in der Sprache kein Unterschied zwischen “schwachen” und “starken” Geschlechtern gemacht wird. Eine gendergerechte Sprache umfasst alle Geschlechtsidentitäten von cis über divers oder queer bis non-binary.
Mit dem Gendern sollen also nicht – wie oft angenommen – “nur” Frauen in den Kontext mit einbezogen werden (weshalb Hörer und Hörerinnen zum Beispiel kein zu Ende gedachtes Gendern ist), sondern möglichst alle Geschlechtsidentitäten ohne jegliche Art der Ausgrenzung angesprochen werden.
Im Schriftbild schon sehr präsent, ist Gendern im Sprachbild noch mal ein ganz anderes Thema. Wer sein Voice Branding also von Anfang an inklusiv denkt und dabei auf eine Art des Genderns setzt, kann sich von der Konkurrenz abheben und Haltung zeigen.
Erfahren Sie hier, wie wir Sie beim Voice Branding unterstützen können.
Der Dschungel der Gender-Möglichkeiten
Kaum etwas wird so viel diskutiert wie das Gendern. Es löst Kontroversen aus und kommt in solch einer Vielfalt, dass sich viele nicht sicher sind, wie es denn jetzt richtig geht. Dabei gibt es die verschiedensten Formen des Genderns, wobei die Gängigsten diese sind:
Gendersternchen (Hörer*innen)
Unterstrich (Hörer_innen)
Doppelpunkt (Hörer:innen)
Mediopunkt (Hörer·innen)
Punkt (Hörer.innen)
Kodierungszeichen (Hörer’innen)
Binnen-I (HörerInnen)
Schrägstrich (Hörer/in)
Paarform (Hörer und Hörerinnen)
Geschlechtsneutral (die Hörenden)
Am meisten empfohlen wird das Gender-Sternchen beziehungsweise anschließend alle Formen der Gender-Gap, bei welcher eine Pause im Wort entsteht (Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt, Mediopunkt, Punkt und Kodierungszeichen).
Der Grund: Nur diese Formen des Genderns beziehen alle Geschlechtsidentitäten mit ein, während viele der anderen nur männlich und weiblich ansprechen. Das ist zwar schon mehr Gendern, als nur die männliche Form zu nutzen, umfasst aber weit nicht alle Möglichkeiten der Gleichberechtigung, die mit dem Gendern erreicht werden können.
Für uns im Voice Branding gibt es an dieser Stelle einen entscheidenden Vorteil: Wir machen das Gendern hörbar und müssen uns nicht zwischen Doppelpunkt, Sternchen und Co. entschieden. Wichtig ist nur, dass wir eine kleine Pause – die Gender-Gap – einlegen und so klar machen: Wir gendern – auch in der Sprache. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie erfahren möchten, wie auch Ihr auditiver Auftritt in bester Weise gendergerecht werden kann.
Das Problem der Grammatik
Kritisiert wird bei fast allen Formen des Genderns oft die grammatikalische Korrektheit. Streng genommen ist zum Beispiel “Kund*in” falsch, da vor dem Sternchen nicht die komplette männliche Form (Kunde) steht. Dahingegen ist “Hörer*in” grammatikalisch korrekt, da die männliche Form (Hörer) dem Sternchen vorgesetzt wird.
Aus diesem Grund wird oft versucht, sich mit der geschlechtsneutralen Form oder dem Plural auszuhelfen, was jedoch natürlich nicht immer funktioniert. Am Ende muss ein Gleichgewicht zwischen grammatikalischer und ethischer Korrektheit gefunden werden. Ein richtig und falsch gibt es in diesem Fall nicht – die Hauptsache ist, dass überhaupt gegendert wird.
Unternehmen sollten ihre individuelle Situation analysieren und dann herausfinden, welche Form des Genderns die Richtige für das Unternehmen und dessen Botschaften sind.
Die Besonderheit der Barrierefreiheit
Während sich im Allgemeinen zum Beispiel das Sternchen immer mehr als "die” Gender-Variante durchsetzt, hat es genauso wie etwa der Unterstrich oder der Punkt einen immensen Nachteil, welcher besonders das Thema auditives Gendern betrifft: All diese Varianten sind nicht barrierefrei und vor allem für Menschen mit einer Seh- oder Hör-Behinderung schwierig.
Der Grund: Das Sonderzeichen wird zum Beispiel von Voice Assistenten oder Screenreadern mitgelesen und macht den Text sehr schwer verständlich. Beim Doppelpunkt hingegen wird – dem Satzzeichen entsprechend – eine Pause eingelegt, was sich gesprochen dann so anhört, wie man auch die gängigen Genderformen wie das Sternchen sprechen würde.
Somit empfehlen wir diese als beste barrierefreie Variante des auditiven Genderns. Auch Menschen mit einer Sehbehinderung können den Doppelpunkt mit Lesehilfen und anderen Hilfsmitteln besser erkennen und einordnen als ein schnell mal überlesenes Sternchen.
Gendergerechtes Sound- und Voice Branding mit comevis
Wie oben bereits erwähnt, ist Gendern im Sprachbild von großer Bedeutung. Wer sein Voice Branding inklusiv denkt und dabei auf das Gendern achtet, hebt sich stark von der Konkurrenz ab.
Das kann Unternehmen nicht nur in der Kommunikation mit Kund*innen und im Marketing helfen, sondern wird sich auch beim Employer Branding, gerade was junge Bewerber*innen angeht, auszahlen.
Wir bei comevis unterstützen Sie gerne mit unserem Expert*innen-Wissen und gehen mit Ihnen einen inklusiven auditiven Weg.
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Stella Odovic
Consultant, Projekt Managerin
& Voice Specialist
„Mit der richtigen Gendersprache schaffen Sie eine persönliche
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