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Autorenbildcomevis

Wie ASMR die Werbe- und Musikindustrie verändert!

Sehnsucht nach Stille in der Popmusik


Das Phänomen ASMR tauchte das erste Mal 2009 im Internet auf und verzeichnet bei Google heute mehr als 228 Millionen Einträge. „Autonomous Sensory Meridian Response“, zu deutsch: selbstständige, sensorische Meridian-Resonanz, ist ein weitgehend unbekannter, aber ein riesiger Trend auf Plattformen wie YouTube, Twitch oder Spotify.


Die Geräusche sollen den Zuschauer entspannen und erzeugen bei manchen ein Kribbeln auf der Kopfhaut, im Nacken und manchmal auch in anderen Körperbereichen. Ausgelöst werden diese akustischen Reize durch leises Flüstern, das Berühren von bestimmten Materialien, Rascheln von Folie oder einfachen Mundgeräusche.


Frau liegt auf dem Boden mit Kopfhörern

„Trigger“ und „Tingles“

Die körperliche Reaktion auf die akustischen Sinnesreize wird als sogenanntes „Tingle“ (Kribbeln) bezeichnet und von vielen als ein wohliges, beruhigendes und besonders entspannendes Gefühl beschrieben.


Ausgelöst wird dies durch einen sogenannten akustischen „Trigger“ (Auslöser) wie beispielsweise das leise Flüstern in ein Mikrofon, das Schneiden mit einer Schere oder das Tippen auf einer Computertastatur.


Also eine gezielte Isolierung und damit eine Verstärkung von menschlichen oder alltäglichen Geräuschen.


Stand der Forschung

Doch nicht nur auf YouTube, Spotify und Co erzeugen die ASMR-Videos Millionen von Aufrufen, auch die Wissenschaft beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit diesem Phänomen.


So ergab die Studie aus dem Jahr 2017 vom Wissenschaftler James Cook der Universität Singapur und der Goldsmiths Universität in London, dass elf Prozent der Nutzer die Videos schauen würden, um Angstzustände zu lindern.


Aktuell geht man davon aus, dass beim Schauen der Videos gewisse Hirnareale stimuliert werden, die für Empathie und Selbstwahrnehmung zuständig sein sollen. Jedoch sind die Ursachen hierfür bisher noch unbekannt oder werden weiter erforscht.


Eine andere Forschung der Universität Sheffield aus dem Jahr 2018 bewies aber bereits, dass AMSR-Videos die Herzschlagrate reduzieren.


Person sitzt am Steg eines Sees mit Bergen im Hintergrund

In der Popmusik

Auch in der teilweise lauten, schrillen und bunten Welt der Popmusik lassen sich verstärkt die Einflüsse von ASMR wiederfinden. So ist die Sängerin Billie Eilish dafür bekannt, in ihren Songs öfters zu flüstern oder mit ruhiger Stimme zu singen.


Das Musikvideo zu „Bury a Friend“ beginnt mit einem schrillen Geräusch, das an das Reiben an einem Weinglas erinnert und auch während des Liedes werden immer wieder Geräusche wie das Treten auf Glasscherben oder ein tiefer langer Bass hörbar.



In dem Buch „Brain Tingles“ vom Psychologen Craig Richard, beschreibt er die Musik der Sängerin und ihre beruhigende Wirkung:

"Billie Eilishs Gesang vermittelt ein Gefühl der Ruhe, das durch ihren entspannten Gesichtsausdruck noch verstärkt wird. Sie schmettert nicht oder drängt ihre Stimme heraus, ihre Lautstärke ist leise und ihr Ton bleibt gleichmäßig. Ihre Stimme und ihr Auftreten vermitteln ein Gefühl von Komfort und Ruhe, dass an ASMR-Künstler auf YouTube erinnert.“

Zukünftige Entwicklung

Das es sich bei ASMR nicht nur um ein kurzfristiges Internetphänomen handelt, zeigen auch die erweiterten Angebote der Streaming-Plattformen wie Spotify, Amazon und Apple Music. Hier hat sich ASMR in den vergangenen Jahren längst zu einem festen Bestandteil des Produktportfolios entwickelt.


Das akustische „Well-being“ wird aber auch innerhalb des Marketings immer relevanter, weshalb wir von comevis auch zukünftig weitere Impulse im Bereich Acoustic Ecology geben werden. So bieten wir schon jetzt unterschiedliche Lösungen für funktionale Soundscapes für verschiede Umgebungen an, mit denen Sie Klangatmosphären ganz individuell gestalten können.



Portrait von Stephan Vincent Noelke

Stephan Vincent Nölke

Geschäftsführer | CEO


Musik wirkt auf den Menschen sehr unmittelbar: Sie beeinflusst unseren Herzschlag, Blutdruck, die Frequenz, in der wir atmen, unsere Muskelspannung und unseren Hormonhaushalt. Und sie macht glücklich und kann Balsam für die Seele sein





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